Dr. Stefan Brenske (Brenske Gallery), Kunsthistoriker und Experte für Ikonen, widmet sich an seinem Stand den Themen Ikonen, Kunst und Musik.
Carabinierisaal │ Stand 3
Die Vorstellung, dass das Universum mit Klängen zu tun hat, mit Schwingungen, mit einer Musik tragen Menschen schon lange mit herum. Diese Ideen kursierten schon in der Antike und sie zeigen sich vor dem Hintergrund der heutigen Erkenntnisse der Astrophysik als zutreffend. In der antiken Vorstellung befand sich freilich die Erde im Zentrum und die Himmelskörper kreisen darum. In der Antike gab es den Begriff der Sphärenmusik. Pythagoras fiel auf, dass die Hämmer in einer Schmiede verschiedene Töne erzeugten. Und dass das Gewicht der Hammer verschiedene Töne und verschiedene Harmonien hervorgerufen hat. Aristoteles gilt als einer der ersten Begründer einer Musiktheorie. Damals ist die Vorstellung entstanden, dass Zahlenverhältnisse in Verbindung mit Harmonien stehen. Auch Platon beschäftigt sich mit solchen Vorstellungen. Aristoteles ging davon aus, dass wir Menschen die Klänge des Weltalls nicht hören, weil wir ihnen schon immer ausgesetzt sind. Im Mittelalter wurde Musik zusammen mit Astronomie, Arithmetik und Geometrie gedacht. Der Vater von Galileo Galilei war ein ganz entscheidender Musiktheoretiker. Astronomie, das Verständnis der Welt und Musik hängen eng miteinander zusammen. Musik und Theologie waren im Mittelalter ganz wichtig. Die Musik hat das Göttliche dargestellt. Und das Göttliche hat man natürlich auch im Kosmos gesucht. Der Astronom und Mathematiker Johannes Keppler (17. Jh) war stark religiös motiviert. Er hielt zunächst ausschließlich kreisförmige Himmelskörperbewegungen für möglich, weil göttlich. Erst später erkannte er die eliptische Bahn als Prinzip.
Musik und Weltraum - beides ist Transzendent, also gewissermaßen eine Basis auf der sich Göttliches erleben lässt.