„Lilly’s Art“ im Zentrum des Kunsthandels in der Wiener City ansässig, präsentiert in modernem Ambiente, Kunst und Kunsthandwerk auf höchstem Niveau. Gemälde, Uhren, Möbel und Skulpturen bilden den Schwerpunkt unseres musealen Angebotes aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. Den antiken Meisterstücken der österreichischen Uhrmacherkunst des 18. und 19. Jahrhunderts, wie etwa Wiener Barockuhren, Kartelluhren, Kommodenuhren, Bilderuhren, Wanduhren, Dachluhren, Laterndluhren und Zapplern gilt unsere besondere Aufmerksamkeit. Diese treten in einen spannenden Dialog mit Gemälden und Skulpturen renommierter österreichischer Maler und Bildhauer, vor allem des 19. Jahrhunderts, der Moderne und der Gegenwart. Ergänzt wird unsere innovative Präsentation durch hochwertige Möbel und außergewöhnliches Kunsthandwerk.
Hier stellen wir aus:
ART&ANTIQUE HOFBURG ViennaAusgesuchte Gemälde des 19. Jahrhunderts und herausragende Arbeiten renommierter österreichischer Maler der Moderne und Gegenwart bilden den Schwerpunkt des hochwertigen Gemäldeangebots. Das Sortiment von Lilly’s Art umfasst unter anderem Werke des österreichischen Stimmungsimpressionismus, der Moderne und der Kunst nach 1945. Bedeutende zeitgenössische Gemälde von heimischen Größen, wie etwa den Meistern des Informel (Markus Prachensky, Soshana), der verschiedenen Strömungen des österreichischen Expressionismus (Josef Mikl, Franz Grabmayr) und der Neuen Wilden (Gunter Damisch, Herbert Brandl, Hubert Scheibl, Hubert Schmalix) sind ebenfalls vertreten. Auch eine spannende Neuentdeckung der österreichischen modernen und zeitgenössischen Malerei wird von Lilly’s Art präsentiert: Peter Dotrel (1942-2013), Schüler Herbert Boeckls und Franz Elsners. Für Internationalität sorgen ausgewählte Arbeiten des „Prager Picassos“, des berühmten tschechischen Malers Pravoslav Kotik.
Hochwertige Skulpturen, das Produkt bildnerischen Schaffens hervorragender Meister der Bildhauerkunst, überzeugen durch kraftvollen Ausdruck und Schönheit. Ihre Plastizität verleitet zum Begreifen dieser Kunstwerke und ist mit ein Grund für ihre starke Anziehungskraft. Lilly’s Art bietet sowohl herausragende Beispiele der barocken österreichischen wie europäischen Schnitzkunst an, als auch moderne Skulpturen wichtiger österreichischer Bildhauer der Gegenwart. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf den kubistischen Figuren Oskar Höfingers, dem berühmten Absolvent der Meisterklasse Fritz Wotrubas.
Wiener Bilderuhren sind eine der wohl reizvollsten Spezialitäten der österreichischen Uhrmacherkunst des 19. Jahrhunderts. Die biedermeierlichen Prachtstücke sind Gesamtkunstwerke aus herrlichen Gemälden, prunkvollen vergoldeten Rahmen und meisterlichen Schöpfungen der Uhrmacherkunst. Sie erfreuten sich zu ihrer Zeit größter Beliebtheit und sind heute begehrte Sammlerstücke.
Wiener Bilderuhren sind nicht auf Leinwand, sondern auf Metall gemalt, was durch besonders farbkräftige und extrem haltbare Malereien belohnt wird. Die Metallblätter ermöglichten es außerdem, das Uhrwerk direkt an der Rückseite des Gemäldes zu befestigen und Aufzugslöcher (oft durch Schuber verborgen) an der Vorderseite anzubringen. Die detailreichen Bilder dieser Ausstellung weisen eine äußerst feine, teils an Miniaturmalerei gemahnende Pinselführung auf. Sie stellten höchste Ansprüche an die Künstler, welche nur wenige zu meistern vermochten. C. L Hof(f)meister, von der Glasmalerei kommend, beherrschte wie kein anderer die äußerst fordernde Ölmalerei auf Metall. Er ist der berühmteste und unbestritten beste Bilderuhrmaler, der auch eine Werkstätte mit einigen Mitarbeitern betrieb.
"Umbria Cantata 17", 1987
Acryl auf Leinwand, 165×130 cm,
signiert und datiert rechts unten: „Prachenksy 87“
Bild: Lilly's Art
Ein Aufenthalt in Umbrien war fixer Programmpunkt vieler Italienreisen des österreichischen Malers Markus Prachensky. Diese einzigartige Region im Herzen Italiens hat keinen Zugang zum Meer, beeindruckt jedoch durch ihre üppige Vegetation, wildromantischen Gebirgszüge und zahlreichen Wasserläufe. Entsprechend farbintensiv und lebensbejahend sind die Gemälde, zu welchen diese prachtvolle mittelitalienische Landschaft Markus Prachensky inspirierte.
Die Serie „Umbria Cantata“ entstand 1987 und überrascht mit einem für den Maler ungewöhnlich konkreten Motiv: dem Blick aus einem Fenster auf einen steilen Gebirgsweg. Die aus verschiedenen Rottönen geschaffene Zick-Zack-Linie ist eine – in Prachenskys gestische Bildsprache tradierte – Erinnerung an einen sich den Berghang hochwindenden Pfad. Zwei vertikale Linien auf der linken Seite der Komposition geben hohe Bäume wieder, welche die Aussicht aus Prachenskys Unterkunft rahmten.
Wie bei den meisten seiner Serien gibt auch der Titel von „Umbria Cantata“ einen Hinweis auf die Musik, welche der Künstler während des Schaffensprozesses hörte. In diesem Fall waren es Johann Sebastian Bachs Kantaten, deren barocke Klänge das Atelier des Malers erfüllten und zu der stimmungsvollen Dynamik dieses Gemäldes beitrugen.
Empireuhr "au Dromadaire", Paris um 1800
Bronze patiniert und feuervergoldet, feuervergoldete Bronzeapplikationen, Zifferblatt Email, Ankergang, Halbstundenschlag auf Glocke mit außenliegender Schlossscheibe, Gangdauer drei Wochen, Höhe 40 cm,
Bild: Lilly's Art
Diese fantasievoll gestaltete Skulpturenuhr „au dromadaire“ wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Paris gefertigt. Ein Zeitmesser desselben Typus befindet sich im renommierten Uhrenmuseum Musée François Duesberg und ist in Elke Niehüsers Standardwerk „Die französische Bronzeuhr“ publiziert und abgebildet.
Der Entwurf für dieses wunderbare Bronzegehäuse wird aufgrund der Formensprache dem berühmten Bronzier Jean-André Reiche (1752-1817) zugeschrieben. Reiche, aus Leipzig stammend, wurde 1785 in Paris Meister und zählte bald zu den einflussreichsten Gehäusespezialisten des Empire. Vor allem mit seinen figuralen Uhrengehäusen erlangte er höchste Bekanntheit und wurde schließlich zum Lieferanten des französischen Kaisers ernannt.
Das dunkel patinierte Dromedar ist detailreich wiedergegeben und mit einem feuervergoldeten Federbusch und einem Halsband mit Glocke geschmückt – möglicherweise ein Hinweis auf die Kostbarkeit des unverzichtbaren „Wüstenschiffes“. Auf seinem Rücken trägt das Lasttier eine gravierte, guillochierte und feuervergoldete sowie quastenbesetzte Stoffdraperie in Form eines osmanischen Prunkzeltes – eine prachtvolle Rahmung für das Emailzifferblatt.
Die Basis auf vier glöckchenförmigen Füßen ist ebenfalls feuervergoldet und wird von orientalisch anmutenden Applikationen geziert. Ein Trophäenbündel aus türkischen Waffen und Standarten sowie Mondsicheln mit fünfzackigem Stern (das Symbol des Hauses Osman) zeugen von der großen Faszination, die der Orient auf Europa ausübte.
"Folie Bergère", Entwurf 1960, Ausführung 2007
Bronze vernickelt, Nr. 1/7, Höhe 163 cm,
Signatur: „Oskar Höfinger 1960-07“
Der Entwurf für die sinnlich elegante Skulptur „Folie Bergère“ entstand bereits 1960, also noch während Oskar Höfingers Zeit in der Meisterklasse Fritz Wotrubas an der Akademie der bildenden Künste Wien. Es handelt sich um ein absolutes Hauptwerk dieser frühen Phase seines Oeuvres, welche von den sogenannten „Kristallinen Figuren“ bestimmt war. Die Entwürfe jenes Schaffensabschnitts sind durch vielfach facettierte, prismatisch aufgesplitterte Oberflächen und einer sich ständig verändernden, dynamischen Fassung aus Licht und Schatten gekennzeichnet.
Die Inspiration für die vorliegende Figur, das berühmte Varietétheater „Folies Bergère“, wurde in den 1920er und 1930er Jahren mit den Auftritten der großen Josephine Baker zum Zentrum des Pariser Nachtlebens. Nicht nur die schönen und aufregend selbstbewussten Frauen des Kabaretts beflügelten die Fantasie Oskar Höfingers, sondern auch das monumentale kupferfolierte Relief der Art Deco Fassade des Theaters mit einer in ornamentale Flächen aufgelösten Tänzerinnenfigur. Das Paris der goldenen 20er Jahre mit seiner einzigartigen joie-de-vivre gab Oskar Höfinger den kreativen Anstoß zu der anmutigen Skulptur voll verführerischer Weiblichkeit. Bislang nur in Bronze bekannt, schuf Höfinger 2007 diese wunderbare Version mit silbrig glänzender Oberfläche (Bronze vernickelt). Die vorliegende Skulptur ist die erste dieser Serie und trägt die Werksnummer 1.
Bilderuhr C. L. Hof(f)meister „Ferdinand’s Brücke in Wien“ (bez.), Wien, zweites Viertel 19. Jahrhundert
Ochsenaugenrahmen, blattvergoldet, Öl auf Metall, Spindelgang, Wiener 4/4-Schlag auf Tonfedern, Repetition, Walzenspielwerk mit zwei Melodien von „Slawik und Preiszler in Prag, No. 516 3724“, 76x103 cm,
Bild: Lilly's Art
Diese hochmuseale Bilderuhr ist ein Werk des berühmtesten Malers von Wiener Bilderuhren – C. L. Hof(f)meister – und zeigt eine historische Ansicht der Ferdinandsbrücke (heute Schwedenbrücke). Die Brücke wurde zu Ehren des damaligen Kronprinzen Ferdinand benannt. Das Erbauungsdatum 1819 (MDCCCXIX) ist auf dem Mittelpfeiler festgehalten. Bei Hoffmeister-Ansichten der Ferdinandsbrücke befindet sich der Betrachter-Standpunkt üblicherweise am anderen Donaukanalufer in der Leopoldstadt. Die vorliegende, noch seltenere Variante zeigt jedoch den Blick vom Innenstadt-Ufer, genauer gesagt von der Terrasse der Biber-Bastei – einem Teil der Stadtbefestigung entlang des heutigen Schwedenplatzes.
Der höhere Standpunkt ermöglicht es, die genaue Bauweise der Ferdinandsbrücke zu erkennen: Niedrige Mauern trennten die beiden zentralen Fahrbahnen von den zwei außen gelegenen Fußgänger-Wegen. In die östliche Fortsetzung der Stadtmauer, der sogenannten Gonzaga-Bastei, ist das Neue Rotenturmtor eingelassen, welches gerade vom kaiserlichen Hofwagen mit einem Gespann von sechs Schimmeln passiert wurde. Innerhalb der Stadtmauern erhebt sich der hohe Südturm des Stephansdomes, in welchen das Zifferblatt integriert ist. Auch der Turm von Maria am Gestade und die Doppeltürme der Servitenkirche in der Rossau ragen über der Stadt auf.
Stromaufwärts sieht man den Karlskettensteg, eine Fußgängerbrücke mit Mauttürmen an beiden Enden und in der Ferne die Wienerwald-Hügel. Am rechten Donaukanal-Ufer, der Leopoldstadt, sticht vor allem das noble Café Wagner mit seinem eleganten verglasten Erker ins Auge. Das Kaffeehaus, das zu den ältesten Wiens zählte, wurde im Zuge des Brückenbaus von einem der wichtigsten Architekten des österreichischen Klassizismus, Josef Kornhäusel, neu errichtet.
Zahlreiche Marktzillen verdeutlichen die Rolle des Donaukanals als Lebens- und Verkehrsader der Stadt, verband er Wien doch mit bedeutenden Städten wie Ulm, Regensburg, Passau und Linz. Einige der dargestellten Boote zählen zum Typus der „Ulmer Schachteln“, einfache Zillen mit oder ohne Aufbau, die nur für die Naufahrt stromabwärts gedacht waren und in Wien als Bau- und Brennholz verkauft wurden. Die Händler legten am Schanzelmarkt an, wo sie die eingeführten Waren direkt vom Boot aus verkaufen durften. Eines der Schiffe wird von Treidelpferden stromaufwärts Richtung Markt gezogen. Eine schweißtreibende Arbeit für die Zugtiere, welche daraufhin in der, ebenfalls dargestellten, Rossschwemme gewaschen wurden.
Dieser seltenen Variante der Wien-Ansicht mit Ferdinandsbrücke sind wir in unserer jahrzehntelangen Beschäftigung mit Wiener Bilderuhren erst zweimal zuvor begegnet. Umso mehr freuen wir uns Ihnen hier dieses hochmuseale Stück Wiener Uhrmacherei- wie auch Stadtgeschichte präsentieren zu können!