Spezialisiert auf Kunst & Design des 20. Jahrhunderts präsentiert Kunsthandel Nikolaus Kolhammer herausragende Objekte des Wiener Designs und der bildenden Kunst. Schwerpunkte sind Jugendstil-Glas von Johann Loetz-Witwe, ausgesuchtes Kunstgewerbe der Wiener Werkstätte und Designobjekte der Werkstätte Hagenauer Wien. Ergänzt wird das Sortiment durch vorwiegend österreichische Malerei von 1900 bis heute.
Hier stellen wir aus:
Ausstellerinnnen und Aussteller der Art & Antique Residenz SalzburgDer Erwerb von Kunst ist ein Ausdruck der Lebensfreude. Hier finden Sie herausragende Originale bedeutender Kunstmanufakturen und Künstler des 20. Jahrhunderts. Nikolaus Kolhammer erstellt für jedes Objekt ein Expertengutachten. Darin sind alle wichtigen Informationen wie Material und Technik, genaue Entstehungszeit, Provenienz sowie Literaturangaben angeführt und wenn möglich auch mit zeitgenössischem Bildmaterial dokumentiert. Der sorgfältig geplante Versand ist zum vollen Wert versichert und für Sie kostenlos.
Der Kunsthandel Nikolaus Kolhammer in Wien befindet sich nur wenige Gehminuten vom Stephansplatz entfernt. Die Galerie liegt in einer Seitengasse des Wiener Grabens mitten im Herzen der Donaumetropole. Direkt im Kunsthändlerviertel präsentieren wir Ihnen – gemeinsam mit Lilly’s Art – auf 186m² Kunst um 1900 sowie exklusive Objekte des Wiener Designs. Entdecken Sie Möbel, Objekte der Wiener Werkstätte, Glas der Firma Loetz-Witwe und Designstücke der Werkstätte Hagenauer. Hochwertige Exponate der bildenden Kunst nach 1945 runden das Sortiment ab. Hier liegt der Schwerpunkt vor allem auf Gemälden österreichischer Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts.
Schüttbild, 2014
Acryl auf Jute, 100 x 80 cm,
rückseitig signiert und datiert "Hermann Nitsch 2014", am Rahmen Nitsch-Archiv Nummer "K-06-14", Fotoexpertise mit Signatur "Hermann Nitsch" und nummeriertem Archiv-Stempel "o. m. theater archiv 2185 prinzendorf 494"
Bild: Kunsthandel Nikolaus Kolhammer
Die Schüttbilder in roter Farbe stehen wie kaum andere Arbeiten von Hermann Nitsch exemplarisch für das Lebenswerk des weltweit anerkannten Ausnahmekünstlers. In Ihnen manifestiert sich seine Idee des Orgien Mysterien Theaters prägnant und ästhetisch äußerst ansprechend. Bis zuletzt hat Nitsch konsequent an der Umsetzung seiner Idee dieses Gesamtkunstwerks gearbeitet, bei dem in einer Art totalen Immersion das Leben mit allen Sinnen erfahren werden soll. Musik und Kunst, Rausch und Ekstase lassen die Akteure dabei in die elementaren Zustände des Lebens eintauchen.
So kann der Betrachter dieses Schüttbildes in der Farbe des Lebens und des Todes gleichsam die Philosophie von Hermann Nitsch nachvollziehen und gleichsam am Ritual des Orgien Mysterien Theaters teilhaben.
Seltener Art decó Spiegel, um 1935
Nussholz und Elfenbein geschnitzt, Nussholz patiniert, Elfenbein geschnitzt, Spiegelglas, 38 x 4 cm, Höhe: 55 cm,
Unikat (handgeschnitzt), rückseitig originales Firmen-Klebeetikett "MAX WELZ WIEN-VII" und originales Etikett mit handschriftlich Modellnummer "H. 55"
Bild: Kunsthandel Nikolaus Kolhammer
Josef Hoffmann entwarf den seltenen Art Déco-Spiegel um 1935, also in den Jahren unmittelbar nach der Liquidierung der Wiener Werkstätte im Jahr 1932.
Klare Linien, eine geometrische Formensprache und ein architektonischer Aufbau kennzeichnen dieses Objekt. Die aufgesetzten, verspiegelten Seitenelemente können durchaus als Zitat eines herkömmlichen, massiven Rahmens interpretiert werden und unterstreichen, unmerklich hervorstehend, die räumliche Wirkung des Wandspiegels. Die fein kannelierten Leisten an den Seitenteilen betonen ebenfalls den architektonischen Charakter.
Vier Medaillons aus geschnitztem Elfenbein, teils mit floralen Motiven, bilden den einzigen Dekor und lockern die geradlinige Einfachheit des Spiegels auf. Dieser Entwurf Hoffmanns wurde sowohl mit Schnitzarbeiten aus Elfenbein als auch aus fein geschnitztem Nussholz ausgeführt.
Die Zusammenarbeit der Rahmenmanufaktur Max Welz mit großen Namen wie Hoffmann und Peche geht auf die frühen 1920er Jahre zurück. Kompromisslos in der Qualität, wird auch dieses Modell mit der Ausführung auf höchstem handwerklichem Niveau den künstlerischen Vorstellungen Hoffmanns gerecht.
Phoksundo, 2003-2004
Öl auf Leinwand, 150,5 x 110 cm,
Rückseitig signiert, bezeichnet und datiert "Hubert Scheibl, 2003/4, Phoksundo“
Bild: Kunsthandel Nikolaus Kolhammer
Der vielgereiste Künstler Hubert Scheibl verarbeitet in „Phoksundo“ künstlerisch seine Eindrücke einer Reise nach Nepal. Der Zyklus ist nach dem gleichnamigen Hochgebirgssee in der nepalischen Region Dolpo am Fuß des Himmalaya-Massivs benannt. Im Nordwesten Nepals und eingebettet in eine majestätische Gebirgsregion liegt der See Phoksundo auf über 3.000 Höhenmetern.
Mit der markanten Zweiteilung der Arbeit in einen dunkleren oberen und leuchtend roten unteren Teil nimmt Scheibl vielleicht Bezug auf einen beeindruckenden Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang am See. Die Zweiteilung erfolgt dabei nicht nur farblich. Auch in der Behandlung des Farbauftrags unterscheiden sich die beiden Felder voneinander. So hebt sich der farbenfrohe untere Teil mit seinen pastosen Farbschichten deutlich vom flächig verwischten oberen Teil ab, bei dem der farbige Untergrund ganz zart durch die glatte, dunkle Deckfarbe durchschimmert.
Am Beispiel dieses beeindruckenden Hochformats kann man die Arbeitsweise Scheibls gut nachvollziehen. In einem zeitaufwändigen Entstehungsprozess, der sich wie hier über einen Zeitraum von fast zwei Jahren erstrecken kann, trägt der Künstler unzählige Farbschichten auf die Leinwand auf. Im finalen Akt legt er dann mittels verschiedener Utensilien, wie breiter Spachtel oder Zargen, diese Schichten wieder frei und schafft somit grandiose optische Illusionsräume voll Atmosphäre.
Silberkörbchen, 1905
Körbchen Silber, getrieben und durchbrochen ("Gitterwerk"), Henkel Elfenbein geschnitzt, 16,5 x 23,5 x 19 cm,
markiert mit Rosenmarke, "WW" für Wiener Werkstätte, Entwerfermonogramm "JH" für Josef Hoffmann, Monogramm "AW" im Kreis für den ausführenden Silberschmied Adolf Wertnik und amtlicher Feingehaltspunze „Dianakopf“
Bild: Kunsthandel Nikolaus Kolhammer
Die Dekorvariante „Gitterwerk“ gehört zu den heute bekanntesten Entwürfen Josef Hoffmanns.
Vermutlich erdachte er diesen speziellen Dekor in der Zeit des künstlerischen Austauschs mit Charles Rennie Mackintosh, noch vor der Gründung der Wiener Werkstätte im Jahr 1903. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die europäische Kunst insgesamt stark von der japanischen Holzschnittkunst beeinflusst. Auch Hoffmann hat sich davon inspirieren lassen und bezog die Idee des Gitterwerks aus dem Detail eines Farbholzschnitts. Bis heute steht diese geometrische Ornamentik exemplarisch für das Genie Hoffmanns und die zeitlose Modernität des geometrischen Wiener Jugendstils. Die starke Reduktion und beinahe strenge Formensprache machen dieses Körbchen zu einem jener ikonischen Objekte, die Hoffmann in seiner Frühzeit entwarf. Die Verarbeitung dieses Designobjekts mit seinem gebördelten Rand, dem makellos ausgeführten „Gitterwerk“ in durchbrochener Technik und dem elegant geschnitzten Elfenbeingriff, steht exemplarisch für die hohen Qualitätsansprüche der Wiener Werkstätte.
Lebensgroßer Jazz-Trompeter, 1980
Messing, getrieben, gebogen, zieseliert, verlötet und verschraubt, vernickelt; Metallapplikationen; Basis Metallblech lackiert, 182 cm x 64 cm x 53 cm,
zweifach markiert mit "HAGENAUER/WIEN","MADE IN/AUSTRIA", Modellnummer "1077" und "wHw" im Kreis Lit.: dokumentiertes Archivfoto "Trompeter" Mod. Nr. 1077 im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAF 854 Breinsberg, S. 51, Abb. 29 Jazz-Band
Bild: Kunsthandel Nikolaus Kolhammer
Aufmerksam und den Blick auf sein kostbares Instrument gerichtet, scheint der lebensgroße Trompetenspieler ganz in die Welt seiner musikalischen Klänge eingetaucht zu sein und entführt uns zu seinem großen Auftritt auf sein Konzert. Der Virtuose scheint sich in seiner rhythmischen Körperhaltung zur ungehörten Melodie mitzubewegen. In seinem professionellen und eleganten Auftreten strahlt er zugleich eine gewisse Zwanglosigkeit aus, die sich vor allem in seiner lässigen Schrittstellung niederschlägt.
Einmal mehr kommt hier die meisterhafte Ausführung der Werkstätte Hagenauer zum Ausdruck. Mit seiner Körperhöhe von über 180 Zentimetern, erscheint der lebensgroße Jazz-Musiker besonders monumental. Ausdrucksstark verkörpert der Trompetenspieler eine Hingabe an die Kunst, welche die Leidenschaft und das Talent seines Meisters Franz Hagenauers nachahmt.