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GALERIE SYLVIA KOVACEK SPIEGELGASSE GEMAELDE GLAS

Saal Erzbischöfliches Schlafzimmer

Stand Nr. 20, 21

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Friedensreich Hundertwasser, der zu den wichtigsten, auch international bedeutendsten Künstlern aus Österreich zählt, beschritt schon früh seinen eigenen Weg. Seine Position ist einzigartig, eigenwillig und abseits der damaligen Avantgardeströmungen anzusetzen. In den 1950er Jahren nahm er eine führende Position in der ornamentalen Abstraktion ein.

Über das Kompositionelle hinaus war Friedensreich Hundertwasser auch ein philosophischer Ansatz wichtig, bei dem die Liebe zur ursprünglichen Natur im Zentrum stand. Er setzte sich vehement für den Naturschutz und das ökologische Gleichgewicht ein. In seiner individuellen Ikonografie nahm ab 1953 die Spirale als Symbol des Lebens und des Todes eine zentrale Rolle ein.

Ein weiteres wesentliches Merkmal seiner Bilder ist das durchgängige Vermeiden der geraden Linie. Diese lehnte er entschieden ab – mit der Begründung, dass diese den Menschen krank mache, da sie in der Natur nicht vorkomme. Auch der rechte Winkel wurde verbogen, individuell aufgeladen und durch Hundertwassers persönlichen Stil von seiner Strenge befreit.

Das außergewöhnliche Bild "Arkadenhaus und gelber Turm" aus dem Jahr 1953 ist ein besonders gelungenes Beispiel dafür. Hundertwasser bezeichnete das Gemälde als gemalte Vorahnung im Hinblick auf den 40 Jahre später erfolgten Bau des Hundertwasser-Hauses in Wien im dritten Gemeindebezirk Ecke Kegelgasse und Löwengasse. Einmalig schön und dekorativ baut sich das Haus bestehend aus Fenstern, Fensterrahmen, Säulen, Arkaden in bunter, strahlender Farbigkeit auf.

Links am oberen Bildrand befindet sich der gelbleuchtende, über allem thronende Turm. Die am Schornstein stehende Person blickt beseelt fast triumphierend, als hätte sie den Gipfel eines Berges erklommen, dem Betrachter entgegen und der am höchsten Punkt des Hauses Stehende uriniert gerade in hohem Bogen vom Gebäude herab.

Hundertwasser schrieb in seinen Aufzeichnungen, dass er dieses Werk mit einer Eisenskulptur von Shinkichi Tajiri eintauschte, der ebenso ein Atelier in Paris hatte und dessen Skulpturen für Hundertwasser höchst beeindruckend und lebensprägend waren. Das Bild befand sich lange Zeit in Tajiris Kunstsammlung.

Friedensreich Hundertwasser

"Arkadenhaus und Gelber Turm", 1953
Aquarell auf Papier, Kreidegrund, Zinkweiß und Fischleim auf Leinwand, 123 x 89,5 cm,
rechts mittig signiert und datiert: HUNDERTWASSER / 1953, mittig oben gewidmet und signiert: FOR TAJIRI FROM HUNDERTWASSER
Bild: Galerie Sylvia Kovacek Spiegelgasse Gemälde Glas

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