Saal Carabinierisaal
Stand Nr. 1
Die kraftvoll gewölbte Kommode ist mit üppiger Blumenmarketerie furniert, die mit ihren großen Blüten auf schön gemasertem Grund in geschweiften Umrahmungen den Korpus dekoriert. Beide Schubladen verschmelzen „sans traverse“ in ihrer Bewegung mit dem raffinierten Dekor. Die stark nach hinten geschweiften Seiten kaschieren die stattliche Größe des eleganten Stückes. Die Künstlerfamilie Saunier gehörte zu den bekanntesten Möbelbauern der exklusiven Pariser Möbelkunst. Jean-Charles Saunier arbeitete in der Werkstatt seines Vaters in der Rue du Faubourg-Saint-Antoine und hat immer wieder auch im Auftrag von Kollegen gearbeitet. Es könnte sich bei dieser besonders qualitätvollen Kommode auch um eine Lieferung an seinen Kollegen Jean-François Oeben handeln, der wiederum öfter an den Ebenisten Jean-Pierre Latz (1691-1754) lieferte. Von der Saunier-Familie haben sich mehrere Kommoden in hoher Qualität in öffentlichen Sammlungen erhalten.
Höfische Kommode, Paris, um 1750
Eiche, furniert mit Rosenholz, Amarant, Satinholz, Ebenholz und Palisander, Originalbeschläge aus feuervergoldeter Bronze, orig. Platte aus Rouge de France Marmor., Höhe: 85 cm, Breite: 40 cm, Tiefe: 23 cm,
Provenienz: Alter Privatbesitz, Genf; Auktion Sotheby’s Zürich, 10. Dezember 1997, Los 795 (Abbildung Katalogumschlag); Schweizer Privatbesitz
Bild: Christian Eduard Franke-Landwers