Edle Salonblüten
Wie man wertvolle Hölzer verarbeiten und veredeln kann, führt eine außergewöhnliche Louis-XV-Kommode aus Paris von François Lebesgue um 1760 vor. Geschmückt ist sie mit Bois de Rose und Mahagoni sowie zahlreichen teils kolorierten, brandschattierten und gravierten Edelhölzern, die Blütenzweige in Rahmungen aus Muscheln und geschuppten Bändern zeigen. Dazu kommen feuervergoldete Bronzeapplikationen und -zierkanten, obendrauf eine originale Brèche d‘Alep-Marmorplatte als Abdeckung. Unter der Platte ist das Stück, das Christian Eduard Franke anbietet, mit Schlagstempel signiert. Kurz: Dieses Möbel aus französischem Adelsbesitz entspricht höchsten Ansprüchen an ein höfisches Salonstück.
Elfenbein gespiegelt
Vier Medaillons aus geschnitztem Elfenbein, teils mit floralen Motiven, bilden den einzigen Dekor und lockern die geradlinige Einfachheit eines Spiegels auf, den Josef Hoffmann um 1935 entworfen hat. Ein seltenes Stück im Schaffen Hoffmanns, das gerade in einer großen Ausstellung im Wiener MAK gewürdigt wird. Der Entwurf wurde aus fein geschnitztem Nussholz von der Rahmenmanufaktur Max Welz gefertigt, die mit ihren Ausführungen auf höchstem handwerklichem Niveau den künstlerischen Vorstellungen Hoffmanns gerecht wurden (Kunsthandel Nikolaus Kolhammer).
Funktionales Schweben
Der Architekt, Designer und Theoretiker Josef Frank wurde 1885 in Österreich geboren. Bis 1920 arbeitete er für Projekte Josef Hoffmanns und für die Wiener Werkstätte, sowie später an der Werkbundausstellung und der Wiener Werkbundsiedlung mit. 1933 emigrierte er vor dem Naziregime nach Schweden, fand mit seinen Entwürfen großen Anklang und arbeitete über dreißig Jahre lang für die Firma Svenskt Tenn in Stockholm. Seine Bauten sind durch funktionalen Formen geprägt. Diesem Geist folgt auch eine 1946 für Svenskt Tenn entworfene Vitrine, die von vier kreiselartigen Füßen getragen, auf ihrem schlichten Korpus zu schweben scheint. Boden und Rückwand sind verspiegelt und bringen die darin aufbewahrten Schätze perfekt zur Geltung(Florian Kolhammer).
Geknüpfter Zwilling
Einen Hauch altes Persien bringt Teppichspezialist Daniel Bagherpur nach Salzburg: Mit einem besonderen Exemplar Teheran-Seide, 120 x 180 cm, das Mitte des 19. Jahrhunderts gefertigt wurde. Die Motive darauf stammen aus den unterschiedlichsten Regionen Irans, daher vermutet man, dass es sich um die Auftragsarbeit eines wohlhabenden Kaufmanns handelt. Geknüpft wurde der Teppich im Teheraner Gefängnis, wo man solche Aktivitäten damals als Eingliederungsmaßnahme verstand. Der Teppich ist der eine Teil eines Pärchens. Sein Zwilling befindet sich im Iranischen Teppichmuseum in Teheran.