Perlboote im Renaissancegewand
In die Tiefen des Meeres taucht man bei Kunsthandel Giese & Schweigerangesichts eines Stilllebens, Öl auf Holz, von Hugo Charlemont (1850-1939) ab: Es zeigt einen „Nautiluspokal, Blumen und Perlen“. 1882 hat es der aus Mähren gebürtige, an der Wiener Akademie und auch bei Hans Makart ausgebildete Hugo Charlemont gemalt. Für Nautiluspokale wurden seit der Renaissance die spiralenförmigen Schalen von auch poetisch „Perlboote“ genannten Meerestiere verwendet. Die Nautilus zählen zu der Gruppe der Kopffüßer und sind damit Verwandte der Tintenfische. Doch nur die an den Steilhängen der pazifischen Korallenriffe lebenden Perlboote besitzen eine Schale, die sie schützt und mit der sie auch ihren Auftrieb im Wasser regeln können.
Fische mit Gefühl
Wenn man in den Nachthimmel blickt, trifft man auch auf Fische! Und alle, die zwischen 19. Februar und 20. März geboren sind, tun es unter dem Sternzeichen der „Fische“. Wer an die Sterne glaubt, darf sich dann zu den eher emotionalen Gemütern zählen. Denn rationales Denken gehört weniger zu den Stärken der „Fische“-Geborenen. Aber man muss geradezu emotional werden, angesichts der beiden herrlichen Fabel-Fische, die bei Ulf Englich Inh. Franz Wagner funkelnd in der Vitrine zappeln. Es handelt sich um einen antiken Brosche-Anhänger aus Gold, der mit Naturperle, Südseeperle, Rubinen, Smaragd und Diamant ganz besonders veredelt wurde.
Funkelndes Federvieh aus New York
Küken schlüpfen gerne aus Ostereiern. So es die Sterne wollen, wird es ein Hahn. Der findet sich unter den chinesischen Sternzeichen und hat besonders positive Eigenschaften zugeschrieben bekommen: Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Mut. Aber der Hahn ist auch ein sehr stolzes Wesen. Das nächste Jahr des Hahns ist übrigens 2029. Bis dahin ist das Küken in Form einer goldenen Brosche (Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts), geziert mit Rubinen und mit „Hammerman Brothers“ signiert, das in New York in den 1980er Jahren aus der Schale gesprungen ist, vielleicht schon zum stolzen Gockel geworden?
Freies Schweben
Auch Georges Braque liebte Vögel. Insbesondere in seinen Arbeiten ab 1949 trifft man immer wieder auf sie. Mitunter als Beiwerk, oft aber auch als das zentrale Motiv. So wie in „Vol d’oiseaux“, dem „Vogelflug“, einer Gouache 29,8 x 59,8 cm groß, die 1954 datiert und der bulgarisch-französischen Kunsthistorikerin Dora Vallier gewidmet ist. Die Galerie Française Gérard Schneider stellt dieses Werk in der Residenz aus und der Betrachter kann sich imaginieren, wie die Vögel am Himmel über seinem Kopf hinwegziehen. Für Georges Braque besaßen die Tiere einen besonderen Zauber: Er verstand sie als Verkörperung des ewigen Wandels und der Überwindung des Raums.