Kunsthandel Freller
Bei Kunsthandel Freller schaut ein kerniger Bergbauer unter seinem Hut in die sonnige Winterlandschaft. Alfons Walde hat ihn um 1935 in Öl auf Platte gemalt. Es ist kein konkretes Porträt, denn Walde hat nur wenige solcher gemalt, etwa vom Arbeiterdichter Alfons Petzold, von Luis Trenker, von seinen Ehefrauen und sich selbst. Vielmehr ist sein „Bergbauer“ einer jener allgemeingültigen, pittoresken Kitzbüheler Typen, wie wir sie von Waldes unnachahmlichen Alltagsbildern und Milieuschilderungen kennen.
Galerie Magnet
Schauplatzwechsel. Es geht nach Kärnten, wo der gebürtige Wuppertaler Werner Berg ebenfalls kunstvoll bewies, wie blendend er sich auf die Typen seiner Wahlheimat rund um Bleiberg verstand. Am Stand der Galerie Magnet haben sich gleich mehrere Figuren versammelt. Im „Autobus“, 1965, Öl auf Leinwand, sitzt die mit Hut, Haube und Kopftuch bewehrte Landbevölkerung. Auf einem anderen Gemälde von 1956 sind zwei eigenartige „Dunkelmänner“ in scharfes Licht getaucht.
Schütz Art Society
1933 hat Oskar Kokoschka den Konsul Bob Gésinus-Visser, den er Anfang des Jahres in Paris kennengelernt hatte, gemalt. Das Porträt Nummer zwei, Öl auf Leinwand, 91,5 x 73 cm, auf dem Gésinus-Visser einen Hund hält, offeriert in Salzburg die Schütz Art Society. 1933 verbrachte Kokoschka den Sommer bei seinen neuen Freunden in Rapalo. Doch der Urlaub ging nicht glücklich zu Ende. Kokoschka beschwerte sich später, dass Bob Gesinus-Visser ein „reicher Gigolo“ sei, der ihn „wie eine Fabrik“ behandelte, nachdem er einige seiner Rechnungen in Paris bezahlt und ihn zu dem Italienaufenthalt eingeladen hatte.
Lilly’s Art
Mit Beginn 1986 ließ Gottfried Helnwein ein ziemlich bewegtes Jahr hinter sich. Ende 1985 war er auf das von ihm gekaufte Schloss Burgbrohl in Rheinland-Pfalz übersiedelt. Davor hatte ihn Rudolf Hausner, sein Professor an der Akademie, als seinen Nachfolger für die Leitung der Meisterklasse für Malerei vorgeschlagen. Doch die Mehrheit der Professorenschaft lehnte den Vorschlag ab. 1985 war auch das Jahr von Helnweins erster Albertina-Ausstellung. 1986 malte der damals bereits hyperrealistisch agierende Helnwein dann ein „Selbstportrait“ in Acryl auf Leinwand, 210 x 150 cm groß, das in seiner abstrakten Dynamik bei Lilly’s Art überrascht.